Meine praktische Erfahrung als Psychologin in der Ukraine und meine Ausbildung in Transaktionsanalyse dienten als die Grundlage für meine
Forschungsidee, die ich später in Deutschland empirisch getestet habe.
Die Hypothese, die ich zu der so genannten autoritären Persönlichkeit entwickelt habe, kurz gefasst: Die autoritäre Persönlichkeit ist eine
Manifestation der Machtanbetung und daher der Machtspiele, die durch die subjektiv wahrgenommene unbewusste Machtlosigkeit als Kompensation
entwickelt wird. Ein Machtspiel ist ein manipulatives Verhalten (der Gegensatz zu einem kooperativen Verhalten, von dem zwei Seiten
profitieren), das die Dominanz (wo nur eine Seite profitieren kann) offen oder subtil als sein Ziel hat und in orten wird als
Machiavelli-Verhalten (Täuschung und Ausbeutung) bezeichnet. Die Erfahrung der Abwertung, die zu manipulativem Verhalten gehört, wird
von dem Objekt des Machtspiels als Entmachtung subjektiv wahrgenommen und bildet zu der unbewussten Machtlosigkeit die Grundlage, aus der
man Kompensatorisch das Machtanbetung-Syndrom entwickelt. Die Machtanbetung ist die Tendenz zu einer symbolische Beziehung mit einer
Machtfigur, die Macht in Form einer Gewalt verspricht oder ausübt, die verkörpert das, was der Machtanbeter in sich nicht (ausreichend)
subjektiv verspürt - die individuelle Kraft und Fähigkeit sich durchzusetzen, sich gegenüber einer Manipulation adäquat zu währen.
Im Jahr 2006 wurde ich nach Jacobs University in Bremen eingeladen, um meine empirische Forschung (N=1318) durchzuführen; im Jahr 2009 habe
ich meine Dissertation erfolgreich verteidigt.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen (Auswahl)
Boehnke, K., Kornyeyeva, L., Arant, R. (2018). Selbstakzeptanz und Autoritarismus: Ein empirisches Plädoyer für die Wiedereinführung einer psychodynamischen Komponente in die Autoritarismusforschung. Politische Psychologie - Journal of Political Psychology - Vol. 6. No. 1. P. 155-175. Lengerich
Kornyeyeva, L. (2017). Autoritäre Werte und Einstellungen und die Rolle der Existenziellen Position bei einer autoritären Prägung der Identität. in Hansen, H., Zehnpfennig, B. (Hrsg.) Die Prägung von Mentalität und politischem Denken durch die Erfahrung totalitärer Herrschaft. Nomos Verlag.
Kornyeyeva, L., & Boehnke, K. (2012, October 1). The Role of Self-Acceptance in Authoritarian Personality Formation: Reintroducing a Psychodynamic Perspective into Authoritarianism Research. Psychoanalytic Psychology. Advance online publication. doi: 10.1037/a0029879
Kornyeyeva, L. (2011). Studying Acculturation using Transactional Analysis Theory: the Interplay between Existential Positions and Acculturation Styles. International Journal of Transactional Analysis Research, Vol 2, No 1.
Kornyeyeva, L. (2010). Authoritarian Socialization Experience and Acculturation Dysfunction among Young Immigrants to Western Europe: The Role of a Negative Existential Position. (Doctoral Dissertation)